Das wichtigste Ereignis des Stiftungsfestes bildete die Aufnahme von 10 jungen Bundesbrüdern, fast ausnahmslos Kriegsteilnehmern, von denen vier bereits im Berufsleben stehen. Durch ihren Eintritt dem inzwischen noch 11 weitere Beitrittserklärungen folgten, beginnt sich die Lücke zu schliessen, die durch den Ausfall mehrerer Nachwuchsgenerationen den Bestand unserer Bundes bedrohte. Bb. Wahl (Schöpple) hat dies mit folgenden Worten gekennzeichnet:

"Ich habe bei der letzten Mitglieder-Versammlung das biologische Problem angeschnitten. Ein gut Teil davon dürfte gelöst sein. Aus eigenem Antrieb, von uns nicht gedrängt, sind junge Akademiker an uns mit der Bitte um Aufnahme in den Bund herangetreten ...

Unsere jungen Freunde stossen zu uns als gereiftes Männer, zum grossen Teil haben sie jahrelang bereits mit unseren Stuttgarter Bundesbrüdern zusammengelebt; sie sind uns also keine Fremden. Mit ihnen rasch innerlich aufs freundschaftlichste zusammen zu wachsen, das ist ünsere schönste Aufgabe und unsere feste Absicht. Sie haben es schwerer als wir beim Studium und beim Eintritt in die Praxis. Sie sollen jederzeit unseres wohlmeinenden Rates, soweit möglich auch unserer materiellen Unterstützung, immer aber unserer Freundschaft versichert sein.

Und was erwarten wir von unsern Jungen? Wir erwarten, dass die Jungen zunächst einmal mit unserer gerne gegebenen Unterstützung ihre zeitgemässe neue Lebensform finden. Ihre Zeit ist beschränkt, manche traditionellen studentischen Formen sind zerbrochen; es gibt kein Vorbild für sie.

Daneben erwarten wir von der Aktivitas, dass sie uns nun wieder unablässig Jahr für Jahr frisches, wertvolles Blut zuführt. So soll sich die Kette der Generationen, die ja in den letzten Jahren abgerissen war, neu und fester schliessen. Seien wir uns klar, dass ohne diesen Zustrom junger Menschen unser Bund rasch verkümmern müsste. Deshalb sehe ich in der Neugründung einer Aktivitas nach über 10jähriger Unterbrechung das bedeutendste Ereignis in der neueren Geschichte unseres Bundes"

Die formelle Aufnahme der jungen Bundesbrüder erfolgte nach einstimmiger Billigung so frühzeitig im Verlauf der Versammlung, dass ihnen Gelegenheit gegeben war, an den grundsätzlichen Abstimmungen teilzunehmen und so bereits aktiv an der künftigen Gestaltung des Bundeslebens mitzuwirken. Der feierliche Aufnahmeakt und die Verpflichtung durch Handschlag auf die Grundsätze und Ideale unseres Bundes wurde bei der festlichen Kneipe durch Bb . Gross (Strippe) vorgenommen. Der schöne Verlauf dieser Veranstaltung wird allen Teilnehmern lange in Erinnerung sein.

Hocherfreut über den Neubau auf dem altbewährten Grunde
Amicitia, Veritas, Laetitia, rufe ich der Akademischen
Gesellschaft Gaudeamus ein herzliches "Glück auf!" zu.

Euer alter Krab (Max Burger) mit seinen 132 Semestern.
[Zitat aus Bundesblatt Nr. 2 / 1947-06-30 - Seite 2]

Euer alter Krab (Max Burger) mit seinen 132 Semestern.
[Zitat aus Bundesblatt Nr. 2 / 1947-06-30 - Seite 2]

Erste Bundesblätter nach dem Krieg

Die ersten Bundesblätter nach dem 2. Weltkrieg geben einen Einblick in das "Neue Leben", welches Gaudeamus durch das große Engagement der Bundesbrüder eingehaucht wurde.

1947-03 Ostern Bundesblätter 1 - Zu Neuem Leben

1947-06-30 Bundesblätter 2

1947-09-20 Bundesblätter 3-1

1947-09 Bericht Einzelschicksale Gaudeamus Angehörigen

1947-10-01 Bundesblätter 3-2

1947-10-21 Bundesblätter 3-3

1947-10 Bericht Einzelschicksale Gaudeamus Angehörigen

1947-12 Bundesblätter 4

Neues Blut - 10 Jahre Unterbrechung - Neugründung "Aktivitas"