Epoche der Gründung

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EPOCHE
DER
GRÜNDUNG

1868-1893

Chronik

14.04.1868 Gründung Les-Käs. Gründer Eugen Bischoff, Fritz Gerok, Feodor Gnauth
1870/1871 Erste gemeinsame Tanzstunde
1871 Gründung Lausklub. Die LAUS entsteht.
01.03.1872 Zusammenschluss Les-Käs & Lausklub
1875 Umbenennung in Polytechnische Gesellschaft
21.03.1876 Annahme des Namens "Gaudeamus" auf Vorschlag von Hugo Barth. 8. Stiftungsfest
1878/79 Überlegungen "Korps Gaudeamus" mit Farben blau-silber-gold. Gescheitert.
1884 Konstituierung "Gesellschafts-Delegierten-Konvent", später "Fuldaer Verbindungs-Konvent" mit "Libertas" + "Fidelitas" (beide verschwunden), "Ulmia" und "Hilaritas" (befreundet)
1885 Erste schwere Krise des Bundes: Aktivenanzahl sank auf 2 Mitglieder. Max Burgers Engangement hilft. Dann 12-15 Aktive in den Jahren darauf.
1887 Gaudeamus tritt aus "Fuldaer Verbindungs-Konvent" aus
1887-1889 Gründung Bierfamilien - Zipf (1887), Röhrle (1888), Bummel (1889), Spuk (1893)
1898 Erste Kneipmöbel werden gestiftet
1890 Erhebung Polytechnische Schule zur Technischen Hochschule
03.06.1890 Akademische Verbindung Gaudeamus. Übernahme aller studentischen Bräuche (Burschen, Füxe, Zirkel, Wappen, Waffen, Mensuren, Satisfaktion, Maturitätsprinzip).
1893 25. Stiftungsfest

AH-Vorstände

1884 M. Burger
1885 M. Burger
1886 E. Mailänder

  
 

Downloads der Epoche

Epoche im Kontext von Weltgeschehen und Technik

Gaudeamus wird zur Akademischen Verbindung

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GAUDEAMUS
WIRD ZUR
AKADEMISCHEN
VERBINDUNG

Nachdem am 25.2.1890 aus dem Polytechnikum die Technische Hochschule wurde, wurde auf dem 22. Stiftungsfest am 3. Juni 1890 beschlossen, dem Bund den Namen „Akademische Verbindung Gaudeamus“ zu geben. Um diese Zeit wurden auch nach und nach die schon bei anderen Studentenverbindungen üblichen Gebräuche und Organisationsformen übernommen, wie die Bezeichnungen Bursche und Fux (und damit auch Fuxmajor), Inaktive, Philister und Alte Herren.

Wie bei allen Verbindungen üblich wurden auch bei Gaudeamus ein Zirkel (gleichsam das Monogramm der Korporation) und ein Wappen eingeführt. Erstmals erschien 1878 ein einfacher, nur aus „G“ und „v“ bestehender Zirkel „Gv!“ auf einem Jahresbericht. Aber schon 1879 erschien der volle Zirkel mit der Bedeutung „vivat, crescat, floreat Gaudeamus“, wie er noch heute existiert, auf dem nächsten Jahresbericht. Neben dem Zirkel spielte auch das Wappen, welches aus einem Schild mit umgebenden Verzierungen bestand, eine große Rolle. Der Wappenschild trat erstmals im WS 1881/82 in Erscheinung und blieb bis heute gleich. Auf dem quadrierten Wappenschild war auf einem roten, von einem grünen Lorbeerkranz umgebenen Herzstück der Zirkel in schwarz angebracht. Das erste blaue Feld zeigte zwei sich haltende Hände als Zeichen der Freundschaft. Das zweite Feld zeigte von Gold und Schwarz schräg links geteilt die Farben der Stadt Stuttgart. Im dritten Feld war das Wappen des Königreichs Württemberg, auf goldenem Grund die drei schwarzen Hirschstangen und die drei schwarzen Löwen angebracht. Im vierten blauen Feld war als Sinnbild der Technik ein goldenes Zahnrad mit darauf liegendem schwarzen Zirkel und Winkel zu sehen. Auf dem Schilde ruhte ein mit Federn geschmückter Helm. Darunter befand sich in einer Umrandung der Wahlspruch von Gaudeamus „amicitia, veritas, laetitia“ und hinter dem Schild steckten Fahnen.

Während der Schild bis heute immer gleich blieb, wurden die darum liegenden Wappenteile über die Zeit mehrfach in Form und Farbe geändert (z.B. wurden 1889 die Fahnen wieder entfernt). 1895 schließlich wurde eine große tragbare Fahne in den Farben schwarz-gelb angeschafft, welche bei dem am 15. Februar 1895 abgehaltenen Königskommers zum ersten Mal öffentlich gezeigt wurde. Trotz all der Farben in Wappen und Fahne war Gaudeamus in dieser Zeit nicht farbentragend, also eine „schwarze“ Verbindung.

Neben Couleur wurden auch Bräuche wie Waffen, Mensuren, Satisfaktion und Maturitätsprinzip übernommen. Gaudeamus nahm rege am akademischen Leben und Treiben und am gesellschaftlichen Leben Stuttgarts - der damals stark emporstrebenden südwest-deutschen Metropole teil. 

Gründung Bierfamilien

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DIE
GRÜNDUNG
VON
BIERFAMILIEN

In den Jahren von 1887 bis 1893 wurden mehrere Bierfamilien gegründet:

  • 1887 Bierfamilie Zipf
  • 1888 Bierfamilie Röhrle
  • 1889 Bierfamilie Bummel
  • 1893 Bierfamilie Spuk

Bierfamlien - auch Leibverhältnisse genannt - sind bis in die heutige Zeit erhalten geblieben. Die daraus entstandenen Stammbäume sind beachtlich.

Übersicht der Bierfamilien

Gründung Lausklub

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Eugen Bischoff, Fritz Gerok und Feodor Gnauth verabreden, sich regelmäßig mit gleichgesinnten jungen Leuten zu Treffen, um sich mit Literatur, Ästhetik, Kunst und mit philosophischen und religiösen Fragen zu befassen. Neben dieser Gruppe mit dem Spitznamen "Les-Käs" bildete sich ein zweiter Kreis mit dem Spitznamen “Lausklub”, der sich in einem Gasthaus traf, Bier trank, Lieder sang und debattierte.

Sie führten eine Art Kneipbuch, die "Laus", der Vorläufer unserer Bundesblätter.

Man gründete auch eine Kneipzeitung, der man in Analogie zu dem damals berühmten Wiener Witzblatt "Der Floh" den Namen "Die Laus" gab. Eine Zeitlang liefen die beiden Vereinigungen, die Lesegesellschaft, auch "Der Leskäs" genannt, und die Kneipgesellschaft oder "Der Lauskäs" nebeneinander her, bis dann die beiden Vereinigungen angehörenden Mitglieder eine Verschmelzung herbei führten.

Die Laus zum Download

Der Laus Gruß

Guten Abend Ihr Herrn! Ich heisse “Laus”
Und treib’ es stets erhaben.
Ich lebe toll in Saus & Braus
In Grauchen, Grübeln, Graben.

Durchwühle frisch die Kreuz, die Quer
Der Menschheit höchstes Treiben.
Sie liebt mich nicht, ich liebe sehr
Das Knausern, Knipzem. Kneipen.

Liegt ein Redactor in dem Bett
Beginne ich zu witzeln
Daß ihm charmant die Zeit vergeht
Beim Kitzeln & Scharmützeln.

Ist Einer gar ein Philosoph
Bin ich ihm meist Trabante.
Je mehr er Weisheitsquelle soff
Je mehr werd' ich frappante.

Ist Einer gar ein Lumpidus
Bin ich ihm treue Buhle.
Ich geh' ihm manchen spitzen Kuß
Und wälze wühle wühle!

Drum ob Ihr Lumpen, ob Ihr schlau-
Ich werde Euch tractieren!
Und wird es Euch dann grün und blau-
Mann kann sich revangiren!

 

Gründung des Leskäs

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GRÜNDUNG
DES
LESKÄS

Das Ganze fängt an wie in einem Märchen: Es waren einmal drei Jünglinge (besser gesagt Schüler des Eberhard-Ludwig-Gymnasiums), die waren dicke Freunde und hießen Eugen Bischoff, Fritz Gerok und Feodor Gnauth. Bei einem Spaziergang am 14. April 1868 im Bopserwald (vielleicht sogar in der Nähe der Stelle, an der schon Friedrich Schiller am Hohen Bopser aus seinen frühen Werken vorlas) vereinbarten sie, sich künftig regelmäßig einmal in der Woche zu treffen und zusammen mit weiteren, gleichgesinnten jungen Leuten sich mit Literatur, Ästhetik, Kunst und auch mit philosophischen und religiösen Fragen zu befassen.

Von da an kamen sie wöchentlich abwechselnd in den Wohnungen ihrer Eltern zusammen, wobei Gedichte und Dramen deutscher und ausländischer Dichter vorgetragen wurden. Zu Beginn des Abends hatte ein durch das Los bestimmtes Mitglied ein von allen gelerntes Gedicht vorzutragen. Man Las Dramen von Schiller, Goethe und Shakespeare, Dichtungen von Uhland und Körner, auch di Frithjofssageo.

Dem gegründeten Bund traten im Laufe der Jahre weitere Schüler bei.

 

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Auszüge aus dem Leskäs