Gaudeamus wächst

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GAUDEAMUS
WÄCHST

Epoche: 1894-1918

Chronik

1905-1908 Die weiteren Kneipmöbel werden gestiftet
1906 Kieler Sprotten-Tradition zur Weihnachtskneipe entsteht (Gebrüder Jaaks aus Kiel: Hans Jaaks v. Schnaps, Hermann Jaaks v. Bäuchle)
1907 Gründung Altherrenverband als e.V.
1908 40. Stiftungsfest mit 36 Aktiven. 15. Mai 1908: Altherrenkonvent beschließt Hauskauf.
1908 Oktober 1908. Kauf + Bezug Haus Kronenstraße 51B (durch Aktivitas). Schlüssel-Übergabe Haus durch am 39. Stiftungsfest gegr. AHV (60 Mitglieder) an Aktivitas.
1912-1913 Zukauf Kronenstraße 51A
1914 1. Weltkrieg. Unterbrechung Bundesbetrieb
10.1918 Wieder-Aufnahme Bundesbetrieb, 23 gefallene Bundesbrüder

AH-Vorstände

1907-1919 Groß v. Türk

Downloads der Epoche

Epoche im Kontext von Weltgeschehen und Technik

1. Weltkrieg - Unterbrechung Bundesbetrieb

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1. WELTKRIEG
UNTERBRECHUNG
BUNDESBETRIEB

Der erste Weltkrieg (1914—18) unterbrach das gewohnte Treiben auf Hauboden und Kneipe und im Tanzsaal, aber auch im Kolleg. Erst im Oktober 1918 konnten die vom Felde Zurückkehrenden den Betrieb wieder aufnehmen.

Die Gedenktafel in unserem Kneipsaal nennt die Namen von 22 gefallenen Bundesbrüdem. 


Das Verbindungsleben veränderte sich durch die Wirtschaftskrise, die viele Studenten dazu zwang, nebenher Geld zu verdienen. Der Werkstudent entstand. Die verlorenen Kriegsjahre zwangen zum intensiven Studium. Das "musische Element" der Verbindung bildete ein gut eingespieltes Theaterensemble, das durch Vorstellungen auf dem Lande zum Lebensunterhalt beitrug, da der Eintritt nicht in Geld, sondem in Kartoffeln, Mehl, Butter oder Eiern zu entrichten war. Doch durch alle schlechten Zeiten gedieh die Verbindung weiter. Man vergaß nicht zu feiern, Ausflüge zu machen und Kneipen und Kommerse abzuhalten.

Haus in der Kronenstraße 51

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HAUS
IN DER
KRONENSTRASSE 51

Ein langer Weg zum eigenen Verbindungshaus

Es wurden seit Gründung von Gaudeamus viel Festlichkeiten gefeiert. Heute kann man sich nur schwer vorstellen, wie schwer es in der Gründungszeit der Verbindung ohne eigenes Verbindungshaus war, die passenden Lokalitäten für diese Feste zu finden. Ständige Wechsel der Lokalitäten waren in den ersten Jahren erforderlich um das Verbindungsleben aufrecht zu erhalten. Die Chronik-002-Allgemein-Geschichte-der-Verbindung ist dies Zeit und die Schwierigkeiten die es damals gab wunderbar nachzulesen.

Nachfolgend sind die wichtigsten Lokalitäten in denen Veranstaltungen der Verbindung bis zum Kauf des ersten Verbindungshauses in der Kronenstraße 51 stattfanden aufgelistet:

  • In der ersten Zeit seines Bestehens fand sich der “Freundeskreis” in den elterlichen Wohnungen zusammen
  • 1871: Den erste sicher nachgewiesene Versammlungsraum finden wir bei dem Küfer und Wirt Balthas Lutz in der Büchsenstraße 27
  • 1872: Traf man sich in der Schlosserstraße nahe der Immenhofer Straße, vermutlich bei Restaurateur Johann Fritz
  • 1875/76: Beim Wirt Schächterle zum "Mohrenköpfle" (altes Schlachthaus) getagt worden sein, an der Kreuzung der Bach- und Rosenstraße.
  • 1876: Beim Wirt Ernst Eühnle, angeblich in der Karlstraße. Jedoch war es wahrscheinlich in der benachbarten Wagnerstraße.
  • 1876: Wurde der Versammlungsraum zu Kreuser in der Leonhardstraße und dann im Herbst desselben Jahres in die Wirtschaft zum Lindle in der Lindenstraße verlegt.
  • 1878-89: Im Gasthof zum goldenen Lamm, Hegelstraße 1.
  • 1890/91: Bei Jakob Fischer, Silberburgstraße 166
  • 1892: Restauration zum Kaiser Friedrich, Moltkestraße 2o, an der Ecke der Schwabstraße
  • 1892/93 zu Ludwig Seeger zur Kelter, Ecke der Militär- und Hoppenlaustraße, gegenüber der Liederhalle
  • 1894-1900: Im Kaffeehaus von Friedrich Menz, Rotebühlstraße 22
  • 1900: Bei Gottfried Engel im Eckhaus der Krieger- und Bahnhof- (später Heilbronner) Straße
  • 1901-1907: Im ersten Stocks vom Hinterhaus Nr. 18 der Königstraße, zum Restaurant von Eugen Bechtel gehörend (Bild)
  • 1907 Erdgeschoß des Gebäudes Nr.38 ½ der Marienstrasse

Die Kronenstraße Nr.51

Immer dringender war das Bedürfnis eines eigenen Hauses empfunden worden, nicht bloß umdem Bunde eine bleibende, seiner Bedeutung würdige Heimstätte zu schaffen, sondern auch um nicht hinter anderen Verbindungen der Hochschule zurückzustehen, die schon seit langer Zeit eigene Häuser besaßen. Unter den Alten Herren waren es besonders Leins, Groß und Peter, die den Gedanken auf jede Weise zu verwirklichen suchten.

Um vorsorglich einen geeigneten Bauplatz zu sichern, kaufte Richard Leins aus eigenen Mitteln ein Grundstück an der Gerokstraße, auf dem jetzt das Gebäude Nr.27 dieser Straße steht, und hielt es zur Verfügung der Verbindung. Lange wehte dort vom hohen Mäste weithin sichtbar die schwarz-goldene Flagge. Vorerst war aber die Mitarbeit der Alten Herren noch nicht für ein eigenes Haus zu haben, und Leins verfügte in anderer Weise über das Grundstück.

Erst nach mancherlei Besprechungen und Verhandlungen der Alten Herren untereinander und zusammen mit den aktiven Bundesbrüdern war auf dem Altherren-Konvent des 55. Stiftungsfestes an Pfingsten 1905 zur Einleitung der
vorbereitenden Schritte eine Komission gewählt worden, die aus den Alten Herren Paul Billinger, Eugen Bischoff, Feodor Gnauth und Richard Leins bestand. Diese Kommission kam Jedoch mit ihren Arbeiten nur langsam voran, nicht zuletzt aus dem Grunde, weil jedes ihrer Mitglieder an einem anderen Ort wohnte.

Um die rechtliche Grundlage für den Kauf und den Besitz eines eigenen Gebäudes zu schaffen, wurde auf dem Altherren-Konvent vom 27.Juli 1907 ein Altherren-Verband gegründet, der in das Vereinsregister des Amtsgerichts Stuttgart eingetragen wurde.

Die einen, insbesondere die Jugend, war für einen Neubau außerhalb des geschlossenen Wohnbezirks, der nur den Zwecken der Verbindung dienen sollte; die anderen, die erfahrenen Privatarchitekten, waren zwar auch für einen Neubau, aber in Verbindung mit anderen, an Geschäftsleute zu vermietenden und das Haus finanzierenden Räumen in möglichst günstiger Geschäftslage.

Im S.S.1908 wurde dann das Gebäude Nr.51 /B der Kronenstraße, der eine Teil eines doppelten Einfamilienhauses erworben,nachdem der Altherren-Konvent des 40. Stiftungsfestes am 15.Mai 1908 den Hauskauf endgültig beschlossen hatte. Im Oktober desselben Jahres ging das Haus in den Besitz der Verbindung
über. Es war anfangs der achtziger Jahre von dem Stuttgarter Baugeschäft Joos (dem sog.roten Joos, einem alten Stuttgarter Rhenanen, im Auftrag der damals blühenden Baufirma Holzmann in Frankfurt/Main nach Plänen des Erbauers des Deutschen Reichstagsgebäudes Paul Wallot erstellt worden, ein Backsteinbau mit hellen Verblendern und Architekturteilen aus rotem Sandstein. Das Gebäude war nicht ungünstig in nur geringer Entfernung vom Hochschulgebäude am Fuße des Kriegsbergs gelegen und mit einem kleinen Garten an seiner Rückseite verbunden.
Da das Innere des neuen Gaudeamus-Heims für ein Verbindungshaus noch manches zu wünschen ließ, wurde das Haus im Oktober und November 1908 unter Leitung unseres Alten Herren Theodor Kriech umgebaut. Ein Kneipsaal mit Holztäfelung an den Wänden und mit einer vorgelagerten Kleiderablage wurde im Erdgeschoß eingebaut. Ein Bücher-, ein Lese-, ein Altherren- und ein Badezimmer, eine Dunkelkammer und eine Studentenwohnung wurden im ersten Stock der Wohnung für den Hausmeister und eine weitere Studentenwohnung im zweiten Stock eingerichtet. Durch Tieferlegung des Untergeschoß-Bodens wurde ein Fechtboden gewonnen, der nicht nur zu eifrig betriebenen Fechtübungen, sondern auch zu blutigen Mensuren benutzt wurde. Im folgenden Frühjahr 1909 wurde das Gärtchen hergerichtet. Die Alten Herren stifteten Gartenmöbel und wer Gelegenheit gehabt hat, bei Musik und Bowle einen schönen Sommerabend dort zu verleben, dem wird es eine liebe Erinnerung bleiben. Im Jahre 1915 wurde dann der anstoßende Gebäudeteil Nr.51 A des Doppelhauses käuflich erworben, so daß nun das ganze Gebäude Nr.51 A und Nr.51 B der Kronenstraße im Besitz des Bundes war.

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Sprotten Tradition beginnt

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SPROTTEN
TRADITION

All Järlich gibt es bei Gaudeamus zur Weihnachtsneipe Sprotten. Eine erstmalige Erwähnung von Sprotten wurde in dem Semesterbericht WS 1906 / 1907 gefunden.

3 Kistchen Sprotten,
von Gruel

In den daraufolgenden Jahren wurden die Sprotten von den beiden in Kiel beheimateten Bundesbrüdern Hans und Hermann Jaaks immer zur Weihnachtsneipe gespendet, was schlußendlich zur Tradition wurde.