Kein anderer externer Einfluss beeinflusst das Bundesleben so stark wie Corona bzw. Covid-19 bzw. SARS-COV-2. Kurz nachdem der Krankheitserreger das chinesische Festland im Frühjahr 2020 verlassen hatte, tauchten erste Infektionswellen in Europa auf, die sich schnell zur weltweiten Pandemie ausbreiteten.
Die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus (darunter auch zwei Lockdowns im Jahr 2020) sorgten dafür, dass das Bundesleben zum Stillstand kam. Es fanden keine generationsübergreifenden Programmpunkte mehr statt. AH-Ausschuss-Sitzungen und Mitgliederversammlungen waren ebenfalls nicht mehr möglich. Das Sommersemester 2020 und Wintersemester 2020/2021 fand daher nur rudimentär statt. Ein paar der Veranstaltungen wurden digital durchgeführt. So wurden zum Beispiel die Semester-Antritts-Kneipe und die Weihnachtskneipe digital über Zoom gestaltet. Andere Termine wie die AH-Ausschuss-Sitzung oder der BC fanden über Discord statt.
Im Frühjahr 2020 erwarb Gaudeamus eine Wohnung in der Silberburg-Straße, welche im Sommersemester unter dem Einsatz junger Helfer renoviert und bezugsfertig gestellt wurde. Damit wurde die Kapazität an Zimmern für Gaudeamus Mitglieder um drei von acht auf elf erhöht.
Gründung der Gaudi-Band durch die BbBb Zupf, Klampf und Trööht
1982
Wiederentdeckung: hinter einem Heizkörper findet die Aktivitas DIE Laus. Die Laus wird darauf hin in Druckschrift übersetzt, illustriert und gedruckt. Seither wird sie jedem neuen AH überreicht.
17.02.1983
Gründung des Studentenwohnheim Vereins
1989
Bb Backfisch spendiert den Präsidiumssessel
1992
Gaudeamus bekommt eine neue Küche
1993
Wiederentdeckung des Leskäs (Aufsätze des Lesevereins)
Die Original-„Laus“ wurde 1982 wiederentdeckt, der Vorläufer unserer Bundesblätter aus den Gründungsjahren unseres Bundes. Diese Wiederentdeckung ist eine Story für sich, wie sie im Bundesblatt vom WS 1983/84 folgendermaßen beschrieben wird:
„Offenbar hatte das stattliche Buch in dem alten, nunmehr restaurierten Renaissance-Schrank alle Umzüge unentdeckt mitgemacht und überstanden, wurde dann beim Ausräumen des Schranks vor seiner Restaurierung ohne weitere Beachtung in die Bibliothek eingereiht, geriet dort hinter einen Heizkörper und wurde schließlich vor etwa einem Jahr, als die Heizkörper mit neuen thermostatischen Ventilen ausgerüstet wurden, von den jungen Bundesbrüdern auf dem Haus gefunden, die dann AH Zipfel auf das Buch (das sie natürlich nicht entziffern konnten) aufmerksam machten.“
Die Überraschung und Freude war groß und mit einigem Aufwand wurde das Buch in heute lesbare Schrift übertragen und neu aufgelegt und gedruckt.
Zum ersten Höhepunkt unseres 100. Stiftungsfestes trafen sich Bb. Bb. und Gäste im Kleinen Kursaal. Daß es — das sei hier schon vorweggenommen — ein wirklicher, ja sogar der Höhepunkt wurde, ist das Verdienst aller Bb. Bb., die an der Vorbereitung und an der Abwicklung des Kommerses beteiligt waren.
Es war eine stattliche Corona, die X Eckbert Pohl v. Muck im Kleinen Kursaal begrüßen konnte, an erster Stelle natürlich die unzähligen Bb. Bb., die sich aus nah und fern eingefunden hatten, um den 100. Geburtstag ihres Gaudeamus zu begehen; dazuhin Vertreter von Land und Universität und die zahlreichen Vertreter der Stuttgarter und zweier auswärtiger Verbindungen. Unterbrochen vom Singen bekannter und beliebter Lieder, die in manchem der Sänger ehmütige, aber auch frohe Erinnerungen an vergangene Tage wach werden ließen, wurden die einzelnen Reden gehalten; zuerst sprach der Erstchargierteüber Sinn und Aufgaben einer Verbindung in der heutigen Zeit. Die Festrede hielt Bb. Prof. Tafel v. Tabula über das Thema „Die Technische Hochschule in der Gegenwart". Die Grüße der Mitglieder im Arbeitsring Stuttgarter Korporationen überbrachte der Senior der Burschenschaft Hilaritas, und für die Universität Stuttgart sprach Prof. Drees, der vor allem die enge Verbindung unseres Bundes mit der Hochschule hervorhob, da ja drei unserer AHAH Ehrensenatoren der Universität seien. In der Fidulität, die AH Tabula übernahm, zeigte der Fuxenstall in seiner Mimik den Werdegang eines Bundesbruders. Gegen 1 Uhr war der Kommers beendet.
Feierstunde,-Pfingst-Sonntag, 2. |uni 1968
Im festlichen „Weißen Saal" des neuen Schlosses konnte unser AH-Verbandsvorsitzender AH Kilian eine wahrhaft stattliche Zahl Bundesbrüder mit ihren Damen willkommen heißen. In seiner Begrüßungsansprache hielt er einen kurzen Rückblick auf die Verbindung und, an die Aktivitas gewandt, wies er auf deren große Verantwortung für die Zukunft unseres Gaudeamus hin.
In der Festrede gab uns unser AH Schlemihl einen Abriß der von ihm verfaßten Festschrift. Er verfolgte den 100jährigen Weg unseres Gaudeamus in der turbulenten Entwicklung Deutschlands, das sich in einem dauernden politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Änderungsprozeß befand und noch befindet. Besonders wurden die beiden Weltkriege zu entscheidenden Cäsuren in der Geschichte des Gaudeamus. Bis in die Gegenwart und in das heutige Stuttgart, in dem die Verbindungen nach außen hin nur noch untergeordnete Rollen spielen, spannte sich der weite Bogen seiner Rede.
Als nächster Redner sprach unser AH Joli über „Kneipen und Exkneipen". Vom Petersburger Hof über die Elsässer Taverne bis zum jetzigen Hotel Schwabenbräu reichte die lange Liste der Orte, an denen sich die Bundesbrüder zu den Exkneipen trafen und dort manche lange Abende verbrachten, an die sie sich noch gerne zurückerinnern. Am Schluß seiner Rede ehrte AH Kilian unseren AH Joli für seine großen Verdienste in der Verbindung mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden des AH-Verbandes. Nochmals recht herzlichen Glückwunsch!
Als einem der Altesten in der AH-Schaft war es unserem AH Ribele vor behalten, besonders der drei Gründer sowie der verstorbenen AHAH zu gedenken, deren Namen den jüngeren Bundesbrüdern meistens nur noch aus der Chronik oder aus dem Stammbaum bekannt sind. Den musikalischen Rahmen dieser gelungenen Feierstunde bildete das Köhlerquartett der Stuttgarter Philharmoniker mit Sätzen aus Streichquartetten von Beethoven und Mozart.
Als im 3.Reich die Verbindungen mit ihren alten Traditionen zerschlagen wurden und an ihre Stelle die Kameradschaften traten, wobei wir mit den Hilaren und Arminen die Kameradschaft Lüderitz ins Leben riefen, die ihr Heim im Hilarenhaus fand, wurde unser Haus in der Kronenstrasse entbehrlich. Man baute es zu nächst zu einem Büro um und vermietete es an den Michwirtschaftsverband, die auf dem Haus noch lastenden,verhältnidmässig geringen Schulden wurden von einem Grossteil der Bundesbrüder als drückend empfunden, und so entschloss man sich leider im Jahre 1938 zum Verkauf des Hauses. Glücklicherweise ginges in den Besitz unseres lieben Bb Diftele über. In den letzten Kriegsjahren wurde dann das Haus durch einen Fliegerangriff zerstört. Als nach Kriegsende einige Stuttgarter Bundeabrüder daran gingen unser Gaudeamus neu ins Leben zu rufen, und viele der früheren Lüderitz-Kameraden sich unserm Bunde anschlössen, war das brennendste Problem wieder die Raumfrage. Die Verhältnisse waren aber infolge der umfangreichen Zerstörungen ungleich schwerer als ehedem. Die Möglichkeit irgendwo einen ständigen Raum zu mieten, war so gut wie aussichtslos. Man musste froh sein, irgendwo ein passendes Extischlokal zu finden, wo man mehr oder weniger geduldet ein paar Glas biertrinken, sich aber nicht heimisch fühlen konnte.
Ein Ausweg aus dieser Not zeigte sich als wir von der Stadt Stuttgart eine amerikanische Blechbaracke geschenkt erhielten. Aber wo sollte sie aufgestellt werden? Unwillkütlich lenkten sich die Blicke auf das frühere Grundstück in der Kronenstrasse; unser Bundesbruder-Diftele und sein Betreuer, Bb. Dax, hatten volles Verständnis für unsere Not und unser Anliegen, uns den Platz zu überlassen. Sie stellten das frühere Hausgelände dem Bund mietweise für das Aufstellen der Baracke zur Verfügung. Zunächst wurde der vorhandene Trümmerhaufen weggeräumt. Man nahm davon Abstand, die Baracke einfach auf den Kellerboden zu setzen und entschloss sich, die Untergeschoss-Räume auszubauen und die Baracke darüber aufzustellen - So ist dann unser neues Haus entstanden, wie wir es jetzt vor uns haben.
Auszug aus “1958-05-Mai-Jahrgang-12-Blatt-1-Notunterkunft-Aktivitas”
Leider war mit den Erben des verstorbenen Bundesbruder Kintzinger keine Einigung zu erzielen, so daß ein anderer Bauplatz gesucht werden musste. Dieser fand sich in der Rosenbergstraße 26 und 28, wo nun nachdem sich H.Kellermann (Joli) mit dem Bauausschuß (Bb.Eberle-60, Hettier- Lütt, Rogler-Purzel) intensiv der Sache angenommen hatte und Lenz (Eibele) in großzügiger und tatkräftiger Weise seine Mitwirkung nicht versagte, unter Zustimmung und finanzieller Unterstützung des Unternehmens durch die Bundesbrüder nach Plänen von Bb. Prof.Regler (Purzel) mit dem Bau des neuen Verbindungshauses am 8.4.1958 begonnen werden konnte.
Grundsteinlegungen Rosenbergstr. 28
Nachdem mit einer letzten Kneipe am Sonntag 2.März, von der Kronenstraße 51 Abschied genommen worden war, begann der "Marsch in die Wüste", doch fand die Aktivitas inzwischen eine "Oase" im ehemaligen Marstall in der Konigstraße und wächst seitdem das neue Haus aus dem Boden, dessen Grundstein am 14.April in feierlicher Weise gelegt wurde. Hierüber wurde eine von Purzel (Regler) kunstvoll auf Pergament geschriebene Urkunde gefertigt und von allen zur Grundsteinlegung gekommenen Bb unterschrieben. Diese Urkunde wurde zusammen mit der von Schlemihl (Geiger) verfassten kurzen Chronik des Bundes in eine Kupferkassette getan, die außerdem noch aufnahm: sämtliche von Strippe (Groß) und Schlemihl redigierten Bundesblätter, eine von Schlemihl zusammengestellte Sammlung "Wir und die Zeit", ein Kommersbuch ("Lieder, die wir sangen und singen") sowie ein Mitgliederverzeichnis, je ein Fuchsen- und Burschenband, 2 Zeitschriften BADEN WÜRTTEMBERG, 2 Tageszeitungen von Stuttgart vom 14.4.1956, 1 Amtsblatt der Stadt Stuttgart vom I0.4.1958, 8 heute gültige Münzen, 1 Flasche "Stuttgarter Kriegsberg".
Nach kurzen Ansprachen Jolis (Kellermann) und Ribeles (Lenz) und einer Stärkung der Anwesenden mit "Kriegsberg"-Wein (Gewächs Ribele) wurde die Kassette verlötet und in der Baugrube in die vorgesehene Öffnung eingemauert, bzw. -zementiert. Hierauf vollzog Joli den eigentlichen Akt der Grundsteinlegung mit den von Schlemihl verfassten Worten:
Wir wollen errichten ein neues Haus. Den Grundstein legen wir heut, Nun wachse es aus dem Boden heraus Zu unser aller Freud.
Wir setzen hier fort die Tradition Drum sei der Schwur erneut, Der gilt für jede Generation In Zeit und Ewigkeit:
Gaudeamus in Wahrheit, in Freundschaft und Freud! (Hammerschlag)
Gaudeamus in Zukunft wie gestern und heute (Hammerschlag)
Gaudeamus in aeternum (Hammerschlag)
Die Feier wurde abgeschlosson durch ein gemütliches Beisammensein im "Schwabenbräu" in der Friedrichstraße.
Umzug in eine Notunterkunft Marstallgebäude Königsstraße
Vor dem Umzug in die neuen Räumlichkeiten in der Rosenbergstrasse musste die Verbindung noch eine Notunterkunft in der Königsstraße im Marstallgebäude beziehen. Dies war ein trauriger Abschied für die Verbindung aus dem so lange genutzten Örtlichkeiten der Kronenstraße.
Bundesbruder Schlemihl fasste diese traurigen Abschied in diesem Gedicht zusammen:
Wir hatten erbaut ein uns liebes Haus voreinst in friedlichen Tagen, drin hielten in Ernst und Scherz wir aus Bis es uns der Kriegssturm zerschlagen.
Wir haben verloren der Freunde viel Im Osten, Nord, Süden und Westen, und als das Haus in Trümmei fiel Schien aus es mit fröhlichen Festen.
Doch haben wir nachher uns aufgerafft. Der Bund ist wieder erstanden. Wir haben ein einfaches Heim geschafft. In dem wir zusammen uns fanden
Zu fröhlichem Kneipen und ernstem Tun. Doch nun müssen wir es verlassen. Und wem wir teils weinend, teils lachend dies tun. So weil wir zurück dort lassen
Ein Stück von uns, wie es jedem ergeht, Der scheidet aus trauten Räumen, Aus deren Winkeln ihn umweht Erinnerung an heimliches Träumen,
Erinn'rung an Plane, die man gefaßt, Erinn'rung an glückliche Stunden, auch, daß man manches verpaßt. Doch auch, daß man Freunde gefunden,
Mit denen man waget den neuen Schritt, Das neue Haus nun erbauet Und zuversichtlich ruft: "Komm mit. Die Zuktunft zwingt, wer ihr trauet!"
Wir trauen der Zukunft, wir bauen das Haus, Doch sei der Schwur gehalten, Daß auch in unserm neuen Haus Der alte Geist mög' walten!
Der Geist, der 90 Jahre lang geherrscht in unserem Bunde, bleibt er gewahrt ist uns nicht bang Um Wohl und Gedeihen der Runde.
Drum, wenn wir heut von hinnen geh'n Laßt's froh uns tun, indessen - Daß wir auf dem, was war, besteh'n, Das laßt uns nie vergessen!
Wir schworen einst dem Bunde Treu Auf Freundschaft, Wahrheit, Freude. Dies lasset schwören uns aufs neu: Gaudeamus gestern wie heute!
Dem Gaudeamus gelt' der Schwur fortan auch im neuen Hause So, wie er heut zum letzten Mal Durch diese Räume brause:
Vivat, cre. at, flox at Gaudeamus!
(Schlemihl)
Einweihung Rosenbergstraße 28
Der Hausbau hat uns viele Sorgen bereitet, aber auch viel Freude, wie das wohl immer beim Bauen der Fall ist. Der Baumeister des neuen Hauses ist unser lieber Bb.. Lutt. Von ihm stammen die Baupläne; auch überwachte er die ganzen Arbeiten. Ihm zur Seite standen als örtlicher Bauleiter Bb. Jahn v. Nuddi und später Bb. Lehmann v. Träuble, die mit grossem Interesse und großer Liebe zur Sache ihres Amtes walteten. Die Aktivitas hat von Anfang an mit ihrer Hände Arbeit bei den Bauarbeiten mitgeholfen. In einer Art freiwilligen Arbeitsdienst wurden hunderte von Arbeitsstunden geleistet. Fast die ganze Bauzeit über waren immer 2 Bundesbrüder ganztägig am Bau beschäftigt und in den letzten Monaten wurde an jedem Samstag Vormittag von allen zusammen an der weiteren Verschönerung, vor allem ausserhalb des Hauses, gearbeitet. Ein Bundesbruder stiftete das ganze erforderliche Holz, und Bb. Märte schickte aus Argentinien Lebensmittel-und Rauchwaren-Pakete, die wir in DMark umsetzten. Andere stifteten Baustoffe und Ausrüstungsgegenstände. Gross ist auch die Zahl der Bundesbrüder, die Anteilscheine zeichneten und sich dabei in ihren privaten Bedürfnissen einschränkten. Von 2 Bundesbrüdern wurden grössere zinslose Darlehen gegeben und die Firma Züblin, die die Bauarbeiten durchführte, übt großzügige Nachsicht bei der Abzahlung unserer Schulden. Erwähnen muss ich auch noch das Entgegenkommen mehrerer Bundesbrüder, die in letzter Stunde vor der Währungsreform mitgeholfen haben, einen Teil unseres Reichsmark-Vermögens wertbeständig in die D-Mark Zeit rüber zu retten. So haben fast alle Bundesbrüder ihren Teil dazu beigetragen, den Hausbau durchzuführen. Es war für uns alle erfreulich und ermunternd, in Gesprächen mit Bundesbrüdern zuhören.
GAUDEAMUS-CHRONIK ENTSTEHT DURCH MAX BURGER IM SEPTEMBER 1945
Chronik aus dem Jahr 1945
Auf Grund von Semester- und Jahresberichten, der Chronik aus dem Jahre 1893, von Aufzeichnungen Eugen Bischoffs, einem Nekrolog aus der Feder des Geheimen Baurats Leibbrand, einem Nekrolog aus dem "Schwäbischen Merkur" und von eigenen Erinnerungen zusammengestellt.
Das wichtigste Ereignis des Stiftungsfestes bildete die Aufnahme von 10 jungen Bundesbrüdern, fast ausnahmslos Kriegsteilnehmern, von denen vier bereits im Berufsleben stehen. Durch ihren Eintritt dem inzwischen noch 11 weitere Beitrittserklärungen folgten, beginnt sich die Lücke zu schliessen, die durch den Ausfall mehrerer Nachwuchsgenerationen den Bestand unserer Bundes bedrohte. Bb. Wahl (Schöpple) hat dies mit folgenden Worten gekennzeichnet:
"Ich habe bei der letzten Mitglieder-Versammlung das biologische Problem angeschnitten. Ein gut Teil davon dürfte gelöst sein. Aus eigenem Antrieb, von uns nicht gedrängt, sind junge Akademiker an uns mit der Bitte um Aufnahme in den Bund herangetreten ...
Unsere jungen Freunde stossen zu uns als gereiftes Männer, zum grossen Teil haben sie jahrelang bereits mit unseren Stuttgarter Bundesbrüdern zusammengelebt; sie sind uns also keine Fremden. Mit ihnen rasch innerlich aufs freundschaftlichste zusammen zu wachsen, das ist ünsere schönste Aufgabe und unsere feste Absicht. Sie haben es schwerer als wir beim Studium und beim Eintritt in die Praxis. Sie sollen jederzeit unseres wohlmeinenden Rates, soweit möglich auch unserer materiellen Unterstützung, immer aber unserer Freundschaft versichert sein.
Und was erwarten wir von unsern Jungen? Wir erwarten, dass die Jungen zunächst einmal mit unserer gerne gegebenen Unterstützung ihre zeitgemässe neue Lebensform finden. Ihre Zeit ist beschränkt, manche traditionellen studentischen Formen sind zerbrochen; es gibt kein Vorbild für sie.
Daneben erwarten wir von der Aktivitas, dass sie uns nun wieder unablässig Jahr für Jahr frisches, wertvolles Blut zuführt. So soll sich die Kette der Generationen, die ja in den letzten Jahren abgerissen war, neu und fester schliessen. Seien wir uns klar, dass ohne diesen Zustrom junger Menschen unser Bund rasch verkümmern müsste. Deshalb sehe ich in der Neugründung einer Aktivitas nach über 10jähriger Unterbrechung das bedeutendste Ereignis in der neueren Geschichte unseres Bundes"
Die formelle Aufnahme der jungen Bundesbrüder erfolgte nach einstimmiger Billigung so frühzeitig im Verlauf der Versammlung, dass ihnen Gelegenheit gegeben war, an den grundsätzlichen Abstimmungen teilzunehmen und so bereits aktiv an der künftigen Gestaltung des Bundeslebens mitzuwirken. Der feierliche Aufnahmeakt und die Verpflichtung durch Handschlag auf die Grundsätze und Ideale unseres Bundes wurde bei der festlichen Kneipe durch Bb . Gross (Strippe) vorgenommen. Der schöne Verlauf dieser Veranstaltung wird allen Teilnehmern lange in Erinnerung sein.
Hocherfreut über den Neubau auf dem altbewährten Grunde Amicitia, Veritas, Laetitia, rufe ich der Akademischen Gesellschaft Gaudeamus ein herzliches "Glück auf!" zu.
Euer alter Krab (Max Burger) mit seinen 132 Semestern. [Zitat aus Bundesblatt Nr. 2 / 1947-06-30 - Seite 2]
Euer alter Krab (Max Burger) mit seinen 132 Semestern. [Zitat aus Bundesblatt Nr. 2 / 1947-06-30 - Seite 2]
Erste Bundesblätter nach dem Krieg
Die ersten Bundesblätter nach dem 2. Weltkrieg geben einen Einblick in das "Neue Leben", welches Gaudeamus durch das große Engagement der Bundesbrüder eingehaucht wurde.
1919 wurde mit Verbindungen an andern deutschen Hochschulen und Universitäten der "Rothenburger Verband schwarzer schlagender Verbindungen" gegründet. Die Verbandstage im schönen, mittelalterlichen Rothenburg o. d. Tauber bilden neben seinen Mensuren unvergeßliche Höhepunkte im Leben jedes Aktiven.
Kieler Sprotten-Tradition zur Weihnachtskneipe entsteht (Gebrüder Jaaks aus Kiel: Hans Jaaks v. Schnaps, Hermann Jaaks v. Bäuchle)
1907
Gründung Altherrenverband als e.V.
1908
40. Stiftungsfest mit 36 Aktiven. 15. Mai 1908: Altherrenkonvent beschließt Hauskauf.
1908
Oktober 1908. Kauf + Bezug Haus Kronenstraße 51B (durch Aktivitas). Schlüssel-Übergabe Haus durch am 39. Stiftungsfest gegr. AHV (60 Mitglieder) an Aktivitas.
Der erste Weltkrieg (1914—18) unterbrach das gewohnte Treiben auf Hauboden und Kneipe und im Tanzsaal, aber auch im Kolleg. Erst im Oktober 1918 konnten die vom Felde Zurückkehrenden den Betrieb wieder aufnehmen.
Die Gedenktafel in unserem Kneipsaal nennt die Namen von 22 gefallenen Bundesbrüdem.
Das Verbindungsleben veränderte sich durch die Wirtschaftskrise, die viele Studenten dazu zwang, nebenher Geld zu verdienen. Der Werkstudent entstand. Die verlorenen Kriegsjahre zwangen zum intensiven Studium. Das "musische Element" der Verbindung bildete ein gut eingespieltes Theaterensemble, das durch Vorstellungen auf dem Lande zum Lebensunterhalt beitrug, da der Eintritt nicht in Geld, sondem in Kartoffeln, Mehl, Butter oder Eiern zu entrichten war. Doch durch alle schlechten Zeiten gedieh die Verbindung weiter. Man vergaß nicht zu feiern, Ausflüge zu machen und Kneipen und Kommerse abzuhalten.
Es wurden seit Gründung von Gaudeamus viel Festlichkeiten gefeiert. Heute kann man sich nur schwer vorstellen, wie schwer es in der Gründungszeit der Verbindung ohne eigenes Verbindungshaus war, die passenden Lokalitäten für diese Feste zu finden. Ständige Wechsel der Lokalitäten waren in den ersten Jahren erforderlich um das Verbindungsleben aufrecht zu erhalten. Die Chronik-002-Allgemein-Geschichte-der-Verbindung ist dies Zeit und die Schwierigkeiten die es damals gab wunderbar nachzulesen.
Nachfolgend sind die wichtigsten Lokalitäten in denen Veranstaltungen der Verbindung bis zum Kauf des ersten Verbindungshauses in der Kronenstraße 51 stattfanden aufgelistet:
In der ersten Zeit seines Bestehens fand sich der “Freundeskreis” in den elterlichen Wohnungen zusammen
1871: Den erste sicher nachgewiesene Versammlungsraum finden wir bei dem Küfer und Wirt Balthas Lutz in der Büchsenstraße 27
1872: Traf man sich in der Schlosserstraße nahe der Immenhofer Straße, vermutlich bei Restaurateur Johann Fritz
1875/76: Beim Wirt Schächterle zum "Mohrenköpfle" (altes Schlachthaus) getagt worden sein, an der Kreuzung der Bach- und Rosenstraße.
1876: Beim Wirt Ernst Eühnle, angeblich in der Karlstraße. Jedoch war es wahrscheinlich in der benachbarten Wagnerstraße.
1876: Wurde der Versammlungsraum zu Kreuser in der Leonhardstraße und dann im Herbst desselben Jahres in die Wirtschaft zum Lindle in der Lindenstraße verlegt.
1878-89: Im Gasthof zum goldenen Lamm, Hegelstraße 1.
1890/91: Bei Jakob Fischer, Silberburgstraße 166
1892: Restauration zum Kaiser Friedrich, Moltkestraße 2o, an der Ecke der Schwabstraße
1892/93 zu Ludwig Seeger zur Kelter, Ecke der Militär- und Hoppenlaustraße, gegenüber der Liederhalle
1894-1900: Im Kaffeehaus von Friedrich Menz, Rotebühlstraße 22
1900: Bei Gottfried Engel im Eckhaus der Krieger- und Bahnhof- (später Heilbronner) Straße
1901-1907: Im ersten Stocks vom Hinterhaus Nr. 18 der Königstraße, zum Restaurant von Eugen Bechtel gehörend (Bild)
1907 Erdgeschoß des Gebäudes Nr.38 ½ der Marienstrasse
Die Kronenstraße Nr.51
Immer dringender war das Bedürfnis eines eigenen Hauses empfunden worden, nicht bloß umdem Bunde eine bleibende, seiner Bedeutung würdige Heimstätte zu schaffen, sondern auch um nicht hinter anderen Verbindungen der Hochschule zurückzustehen, die schon seit langer Zeit eigene Häuser besaßen. Unter den Alten Herren waren es besonders Leins, Groß und Peter, die den Gedanken auf jede Weise zu verwirklichen suchten.
Um vorsorglich einen geeigneten Bauplatz zu sichern, kaufte Richard Leins aus eigenen Mitteln ein Grundstück an der Gerokstraße, auf dem jetzt das Gebäude Nr.27 dieser Straße steht, und hielt es zur Verfügung der Verbindung. Lange wehte dort vom hohen Mäste weithin sichtbar die schwarz-goldene Flagge. Vorerst war aber die Mitarbeit der Alten Herren noch nicht für ein eigenes Haus zu haben, und Leins verfügte in anderer Weise über das Grundstück.
Erst nach mancherlei Besprechungen und Verhandlungen der Alten Herren untereinander und zusammen mit den aktiven Bundesbrüdern war auf dem Altherren-Konvent des 55. Stiftungsfestes an Pfingsten 1905 zur Einleitung der vorbereitenden Schritte eine Komission gewählt worden, die aus den Alten Herren Paul Billinger, Eugen Bischoff, Feodor Gnauth und Richard Leins bestand. Diese Kommission kam Jedoch mit ihren Arbeiten nur langsam voran, nicht zuletzt aus dem Grunde, weil jedes ihrer Mitglieder an einem anderen Ort wohnte.
Um die rechtliche Grundlage für den Kauf und den Besitz eines eigenen Gebäudes zu schaffen, wurde auf dem Altherren-Konvent vom 27.Juli 1907 ein Altherren-Verband gegründet, der in das Vereinsregister des Amtsgerichts Stuttgart eingetragen wurde.
Die einen, insbesondere die Jugend, war für einen Neubau außerhalb des geschlossenen Wohnbezirks, der nur den Zwecken der Verbindung dienen sollte; die anderen, die erfahrenen Privatarchitekten, waren zwar auch für einen Neubau, aber in Verbindung mit anderen, an Geschäftsleute zu vermietenden und das Haus finanzierenden Räumen in möglichst günstiger Geschäftslage.
Im S.S.1908 wurde dann das Gebäude Nr.51 /B der Kronenstraße, der eine Teil eines doppelten Einfamilienhauses erworben,nachdem der Altherren-Konvent des 40. Stiftungsfestes am 15.Mai 1908 den Hauskauf endgültig beschlossen hatte. Im Oktober desselben Jahres ging das Haus in den Besitz der Verbindung über. Es war anfangs der achtziger Jahre von dem Stuttgarter Baugeschäft Joos (dem sog.roten Joos, einem alten Stuttgarter Rhenanen, im Auftrag der damals blühenden Baufirma Holzmann in Frankfurt/Main nach Plänen des Erbauers des Deutschen Reichstagsgebäudes Paul Wallot erstellt worden, ein Backsteinbau mit hellen Verblendern und Architekturteilen aus rotem Sandstein. Das Gebäude war nicht ungünstig in nur geringer Entfernung vom Hochschulgebäude am Fuße des Kriegsbergs gelegen und mit einem kleinen Garten an seiner Rückseite verbunden. Da das Innere des neuen Gaudeamus-Heims für ein Verbindungshaus noch manches zu wünschen ließ, wurde das Haus im Oktober und November 1908 unter Leitung unseres Alten Herren Theodor Kriech umgebaut. Ein Kneipsaal mit Holztäfelung an den Wänden und mit einer vorgelagerten Kleiderablage wurde im Erdgeschoß eingebaut. Ein Bücher-, ein Lese-, ein Altherren- und ein Badezimmer, eine Dunkelkammer und eine Studentenwohnung wurden im ersten Stock der Wohnung für den Hausmeister und eine weitere Studentenwohnung im zweiten Stock eingerichtet. Durch Tieferlegung des Untergeschoß-Bodens wurde ein Fechtboden gewonnen, der nicht nur zu eifrig betriebenen Fechtübungen, sondern auch zu blutigen Mensuren benutzt wurde. Im folgenden Frühjahr 1909 wurde das Gärtchen hergerichtet. Die Alten Herren stifteten Gartenmöbel und wer Gelegenheit gehabt hat, bei Musik und Bowle einen schönen Sommerabend dort zu verleben, dem wird es eine liebe Erinnerung bleiben. Im Jahre 1915 wurde dann der anstoßende Gebäudeteil Nr.51 A des Doppelhauses käuflich erworben, so daß nun das ganze Gebäude Nr.51 A und Nr.51 B der Kronenstraße im Besitz des Bundes war.
All Järlich gibt es bei Gaudeamus zur Weihnachtsneipe Sprotten. Eine erstmalige Erwähnung von Sprotten wurde in dem Semesterbericht WS 1906 / 1907 gefunden.
3 Kistchen Sprotten, von Gruel
In den daraufolgenden Jahren wurden die Sprotten von den beiden in Kiel beheimateten Bundesbrüdern Hans und Hermann Jaaks immer zur Weihnachtsneipe gespendet, was schlußendlich zur Tradition wurde.
Gründung Les-Käs. Gründer Eugen Bischoff, Fritz Gerok, Feodor Gnauth
1870/1871
Erste gemeinsame Tanzstunde
1871
Gründung Lausklub. Die LAUS entsteht.
01.03.1872
Zusammenschluss Les-Käs & Lausklub
1875
Umbenennung in Polytechnische Gesellschaft
21.03.1876
Annahme des Namens "Gaudeamus" auf Vorschlag von Hugo Barth. 8. Stiftungsfest
1878/79
Überlegungen "Korps Gaudeamus" mit Farben blau-silber-gold. Gescheitert.
1884
Konstituierung "Gesellschafts-Delegierten-Konvent", später "Fuldaer Verbindungs-Konvent" mit "Libertas" + "Fidelitas" (beide verschwunden), "Ulmia" und "Hilaritas" (befreundet)
1885
Erste schwere Krise des Bundes: Aktivenanzahl sank auf 2 Mitglieder. Max Burgers Engangement hilft. Dann 12-15 Aktive in den Jahren darauf.
1887
Gaudeamus tritt aus "Fuldaer Verbindungs-Konvent" aus
Nachdem am 25.2.1890 aus dem Polytechnikum die Technische Hochschule wurde, wurde auf dem 22. Stiftungsfest am 3. Juni 1890 beschlossen, dem Bund den Namen „Akademische Verbindung Gaudeamus“ zu geben. Um diese Zeit wurden auch nach und nach die schon bei anderen Studentenverbindungen üblichen Gebräuche und Organisationsformen übernommen, wie die Bezeichnungen Bursche und Fux (und damit auch Fuxmajor), Inaktive, Philister und Alte Herren.
Wie bei allen Verbindungen üblich wurden auch bei Gaudeamus ein Zirkel (gleichsam das Monogramm der Korporation) und ein Wappen eingeführt. Erstmals erschien 1878 ein einfacher, nur aus „G“ und „v“ bestehender Zirkel „Gv!“ auf einem Jahresbericht. Aber schon 1879 erschien der volle Zirkel mit der Bedeutung „vivat, crescat, floreat Gaudeamus“, wie er noch heute existiert, auf dem nächsten Jahresbericht. Neben dem Zirkel spielte auch das Wappen, welches aus einem Schild mit umgebenden Verzierungen bestand, eine große Rolle. Der Wappenschild trat erstmals im WS 1881/82 in Erscheinung und blieb bis heute gleich. Auf dem quadrierten Wappenschild war auf einem roten, von einem grünen Lorbeerkranz umgebenen Herzstück der Zirkel in schwarz angebracht. Das erste blaue Feld zeigte zwei sich haltende Hände als Zeichen der Freundschaft. Das zweite Feld zeigte von Gold und Schwarz schräg links geteilt die Farben der Stadt Stuttgart. Im dritten Feld war das Wappen des Königreichs Württemberg, auf goldenem Grund die drei schwarzen Hirschstangen und die drei schwarzen Löwen angebracht. Im vierten blauen Feld war als Sinnbild der Technik ein goldenes Zahnrad mit darauf liegendem schwarzen Zirkel und Winkel zu sehen. Auf dem Schilde ruhte ein mit Federn geschmückter Helm. Darunter befand sich in einer Umrandung der Wahlspruch von Gaudeamus „amicitia, veritas, laetitia“ und hinter dem Schild steckten Fahnen.
Während der Schild bis heute immer gleich blieb, wurden die darum liegenden Wappenteile über die Zeit mehrfach in Form und Farbe geändert (z.B. wurden 1889 die Fahnen wieder entfernt). 1895 schließlich wurde eine große tragbare Fahne in den Farben schwarz-gelb angeschafft, welche bei dem am 15. Februar 1895 abgehaltenen Königskommers zum ersten Mal öffentlich gezeigt wurde. Trotz all der Farben in Wappen und Fahne war Gaudeamus in dieser Zeit nicht farbentragend, also eine „schwarze“ Verbindung.
Neben Couleur wurden auch Bräuche wie Waffen, Mensuren, Satisfaktion und Maturitätsprinzip übernommen. Gaudeamus nahm rege am akademischen Leben und Treiben und am gesellschaftlichen Leben Stuttgarts - der damals stark emporstrebenden südwest-deutschen Metropole teil.
Eugen Bischoff, Fritz Gerok und Feodor Gnauth verabreden, sich regelmäßig mit gleichgesinnten jungen Leuten zu Treffen, um sich mit Literatur, Ästhetik, Kunst und mit philosophischen und religiösen Fragen zu befassen. Neben dieser Gruppe mit dem Spitznamen "Les-Käs" bildete sich ein zweiter Kreis mit dem Spitznamen “Lausklub”, der sich in einem Gasthaus traf, Bier trank, Lieder sang und debattierte.
Sie führten eine Art Kneipbuch, die "Laus", der Vorläufer unserer Bundesblätter.
Man gründete auch eine Kneipzeitung, der man in Analogie zu dem damals berühmten Wiener Witzblatt "Der Floh" den Namen "Die Laus" gab. Eine Zeitlang liefen die beiden Vereinigungen, die Lesegesellschaft, auch "Der Leskäs" genannt, und die Kneipgesellschaft oder "Der Lauskäs" nebeneinander her, bis dann die beiden Vereinigungen angehörenden Mitglieder eine Verschmelzung herbei führten.
Das Ganze fängt an wie in einem Märchen: Es waren einmal drei Jünglinge (besser gesagt Schüler des Eberhard-Ludwig-Gymnasiums), die waren dicke Freunde und hießen Eugen Bischoff, Fritz Gerok und Feodor Gnauth. Bei einem Spaziergang am 14. April 1868 im Bopserwald (vielleicht sogar in der Nähe der Stelle, an der schon Friedrich Schiller am Hohen Bopser aus seinen frühen Werken vorlas) vereinbarten sie, sich künftig regelmäßig einmal in der Woche zu treffen und zusammen mit weiteren, gleichgesinnten jungen Leuten sich mit Literatur, Ästhetik, Kunst und auch mit philosophischen und religiösen Fragen zu befassen.
Von da an kamen sie wöchentlich abwechselnd in den Wohnungen ihrer Eltern zusammen, wobei Gedichte und Dramen deutscher und ausländischer Dichter vorgetragen wurden. Zu Beginn des Abends hatte ein durch das Los bestimmtes Mitglied ein von allen gelerntes Gedicht vorzutragen. Man Las Dramen von Schiller, Goethe und Shakespeare, Dichtungen von Uhland und Körner, auch di Frithjofssageo.
Dem gegründeten Bund traten im Laufe der Jahre weitere Schüler bei.